Nach 7 Tagen auf hoher See, umgeben von nichts als Wasser und Himmel, getrennt von einem endlosen Horizont, tauchte in den frühen Morgenstunden des 14. Januar 2019 dann Land vor uns auf: wir erreichten Nuku Hiva, die größte und Hauptinsel der Marquesas Inselgruppe in Französisch Polynesien.

Nach einer wunderschönen Einfahrt in den offenen Krater eines erloschenen Vulkans, hatte ich mich entschieden eine Tour mitzumachen - die einzige Tour die angeboten wurde und die ich 2015 schonmal gemacht hatte, aber da sie schön war, wiederholte ich sie nun nochmal.

Da das Schiff in der Bucht ankerte, tenderte ich an Land und ergatterte glücklicherweise abermals den Beifahrersitz des Tour-Fahrzeugs.

Zunächst besichtigten wir die Kathedrale, eine moderne Kirche, die aus den verschiedenen vulkanischem Gesteinen der sechs Inseln der Marquesas Gruppe erbaut wurde und schöne Holzschnitzereien vorwies, die die lokale Kunst mit Religion verbinden.

Weiter ging es zu einem großen Platz, auf dem große Figuren aus Vulkangestein standen, die Bildhauer aus Nuku Hiva und auch von umliegenden Inseln hier erstellt hatten anlässlich des je dort ausgerichteten Festivals im Jahr 2000, als zehntausende Polynesier aus der „Umgebung“ (die bis zu den Oster-Inseln - Hawaii und Tonga) zusammen kamen, um miteinander zu feiern.

Mit den Jeeps ging es dann hoch in die Berge, entlang des Kraters, der üppige Vegetation aufwies. Von einem Aussichtspunkt hatte man einen schönen Blick auf die Taiohae-Bucht, in der „unten“ unser Schiff zu sehen war. Im nächsten Tal Taipivai bot sich auch wieder eine schöne Aussicht auf die nächste Bucht, in der Herman Melville (Autor des weltbekannten Romans Moby Dick) 1842 von Bord geflohen und sich dort versteckt hatte.

Im einsam gelegenen Dorf bekamen wir eine köstliche Erfrischung: reifes, saftiges Obst, das so gut schmeckte! Nach einem kurzen Aufenthalt an der friedlichen, ruhigen Bucht und am kleinen Sandstrand, wo ich das warme Wasser um meine Füße spielen liess, ging es zurück zum Ausgangsort Taiohae - über dieselbe Straße, da es nur wenige überhaupt auf der Insel gibt und einige Täler überhaupt nur vom Meer aus erreichbar sind.

Nach dem Ende der gut 3-stündigen Tour blieb ich noch an Land und spazierte durch den Ort und zu einem kleinen schönen Strand, wo ich auch wieder barfuß durchs Wasser schlenderte und die Szenerie genoß. Von der Leuchtkraft orangerot blühender Bäume war ich ganz angetan.

Zuletzt interessierte mich noch die riesengroße etwas merkwürdig erscheinende 12 Meter hohe Statue Tiki Tuhiva, die auf einem Hügel über der Bucht erst seit 2017 thront, allerdings erschloss sich mir nicht worum es sich wirklich dabei handelt. Da es eh zu heiß war, kehrte ich auf`s klimatisierte Schiff zurück, was immer eine Wohltat ist - für tropische Hitze bin ich einfach nicht geschaffen.

Als wir gegen 19:30 Uhr abfuhren, war es bereits total dunkel - nur ein paar wenige Lichter waren im Ort zu sehen, die wir aber schnell aus den Augen verloren, kaum dass das Schiff wieder auf offener See durch die finstere Nacht fuhr. Als die Augen sich an die Finsternis gewöhnt hatten, erkannte man den wunderschönen Sternenhimmel…

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