Im Australischen Outback, Tag 3

Am 11. Februar 2019 hieß es leider schon wieder Abschied nehmen. Abermals wachte ich kurz vor Sonnenaufgang auf und genoß ein letztes Mal das Auftauchen des goldenen Balls neben dem Uluru. Ich wollte bis zur letzten Minute dort auf dem Balkon bleiben und verzichtete deswegen auf das Frühstück. Caroline fuhr uns zum nahegelegenen Flugplatz und wenig später hob die Maschine ab Richtung Alice Springs, wo wir nach 50 Minuten Flugzeit landeten. Aus der Luft erkannte ich die eindrucksvolle MacDonnell-Bergkette (Range), an der diese Kleinstadt im australischen Outback und Herzen Australiens gelegen ist. Da unser Weiterflug erst am frühen Abend war, nutzten wir den rund 6-stündigen Aufenthalt, um einen Eindruck von Alice Springs und den umgebenden MacDonnell-Bergen zu bekommen. Der Fahrer fuhr mit uns über Land, eine Strecke von rund 50 km entlang der 640 km- langen Bergkette, erzählte uns Wissenswertes über die Stadt und Umgebung und zeigte uns dann eine Kluft, die letztes Weihnachten von einer Feuerwalze durchrollt worden war: die Stanley Chasm. Wir liefen entlang eines ausgetrockneten Flusses, der sich seit Jahrmillionen durch das Quartzithaltige Gestein seinen Weg gebahnt hatte, kamen vorbei an verbrannten Bäumen und interessant aussehendem Felsgestein, das sich zu einer hohen schmalen Spalte in der Bergkette zuformte, ca. 80 Meter hoch. Interessant fand ich, wie schnell sich die Natur an den geschützteren Stellen in der Kluft von dem Buschfeuer bereits erholt hatte und schon wieder grünte.

Nach einem kleinen Mittagssnack, auf dem Weg zurück Richtung Alice Springs, ging es zu einer anderen schönen Spalte / Durchbruch in der Bergkette, dem Simpsons Gap, deren geologische Formation mich ebenfalls beeindruckte. Dort konnte man die einst gewaltigen Kräfte der Erdbewegungen erkennen, als sich die Bergkette vor 340 Millionen Jahren an die Erdoberfläche schob. Das Flussbett war um diese Jahreszeit ausgetrocknet, aber genau in der Mitte der Spalte gab es noch Wasser, in der sich ein Vogel tümmelte. Diese Bergkette war einst viel gigantischer- heute sind erosionsbedingt nur noch „Reste“ zu erkennen, die auf mich aber immer noch imposant wirkten. Und auch dort (wie zuvor im Uluru und Kata Tjuta NP) erhalten die einheimischen Aborigines, die Arrernte, ihre spirituellen Geschichten am Leben.

Zurück in Alice Springs fuhren wir noch auf den Anzac Hill, einem Hügel am Ende der Stadt, auf dem ein Obelisk an die Opfer der zahlreichen Kriege, in die Australien involviert gewesen war, erinnert. Man hatte einen guten Rundblick auf die Stadt und die Bergkette dahinter. Um 17 Uhr saßen wir wieder im Flugzeug, das diesmal Richtung Darwin (an der Nordküste Australiens gelegen) abhob. Aus der Luft konnte ich gut erkennen, wie aus dem roten Boden in der Mitte des Kontinents ein grüner im Norden wurde. Nach der Landung in Darwin schlug uns tropische Hitze entgegen. Nach dem Einchecken ins Hotel ging’s zum Abendessen in ein Restaurant am Meer. Todmüde und überglücklich von all den neuen Erlebnissen im Outback ging ich bereits gegen 22:30 Uhr zu Bett, denn früh am nächsten Morgen stand ein neuer Ausflug auf dem Programm.

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