Tag 2 bis 7 - Januar 2019
Ganz schön rau. 3 bis 4 Meter sind zwar nicht so hoch, aber der Gewöhnungsfaktor fehlt. Valeska packt aus, muss aber auch aufpassen, wenn sie sich bückt. Ich werde zwar nicht seekrank, aber mein Körper schaltet derart runter, dass ich den Tag mehr oder weniger verschlafe. Derweil kann sich mein Mittelohr an die Wackelei gewöhnen. Wellen gehen vorüber und werden abgelöst von 5 Meter hoher Dünung mit irrer langer Amplitude. Da wir noch keine „sealegs“ haben, laufen die meisten wie betrunken.
Mannschaft und Passagiere gewöhnen sich langsam wieder an das Schiff. Das schiff ist zwar vom layout immer noch alt, aber es wurde viel Geld in die Hand genommen, um zu renovieren, viele Derails zu verändern. die Kabinen wurden zwar neu Tapeziert, alle Teppiche erneuert, aber die Dusche ist immer noch - auf meine Körpermasse bezogen - sagen wir mal Grenzwertig.
Es gibt viel neues Personal, aber auch einige bekannte Gesichter. Natürlich grosses Hallo beim ersten Treffen. Die Gesellschaft legt Wert darauf, dass jeder Gast mit Namen angesprochen wird. Dafür gibt es Bilderlisten, die auswendig gelernt werden müssen, und auch überall im Hintergrund ausliegen.
Habe ja völlig vergessen, von der obligatorischen Notübung zu erzählen. Also Notsignal, Ansagen und alle treffen sich in der Showlounge. Man hatte wohl Erbarmen mit uns. Draussen die Wellen mit einem bösen kalten Wind. Das wäre der Superschnupfen/ Erkältungs Ausbruch aller Zeiten gewesen.
Man glaubt es kaum, aber es stellt sich langsam so etwas wie Alltag ein.
Am dritten Tag komme ich auf Deck mit Pulli und Strickjacke. Völlig unvorbereitet trifft mich eine warme Windsuppe. Die Luft ist wie mit Lenor geweicht und satte 20 Grad warm - umziehen.
Der erste Stop liegt vor uns - Nuku Hiva.
Der entferntestes Punkt im Pacifik. Was haben die alten Seefahrer wohl empfunden, als sie diesen Klacks im Nichts auftauchen sahen.
Und schon gibt es die erste Kochshow mit Chef David.